Tokyo – Die größte Stadt der Welt
19.07. - 27.07.18
Inhalt:
Überblick
Unser Hostel
Nationalmuseum
Akihabara
Maid Cafe
Ueno
Feuerwerk
Was wir sonst noch so gemacht haben
Traurige Randnotiz
Happy Ending
Überblick
37 Millionen Einwohner auf 23 Gemeinden verteilt, seit 1868 Landeshauptstadt, im Durchschnitt alle 12m ein Automat für Getränke, Snacks, und alles mögliche, Cafés mit aufreizenden und bunt angezogenen Bedienungen, Shops nur für Manga und Anime, oder auch alle Spielekonsolen die es gibt und gab auf mehreren Stockwerken. Dazu noch jede Menge Tempel, vollgestopfte U-Bahnen und überall Leuchtreklame.
Jup, das und noch unendlich viel mehr ist Tokio. Und wir zwei deutschen Touris mittendrin.
Ach ja, was ich vergessen habe bei der Beschreibung: Brütend heiß!
Nachdem Japan eine Katastrophe mit Starkregen und damit einhergehenden Überschwemmungen und Erdrütschen hinter sich hat, geht es nahtlos über in einen Jahrhundertsommer. Die Temperaturen steigen auf 38°C-40°C bei 60%-70% Luftfeuchtigkeit. Eine Sauna!
Der Weg von unserem Hostel zum Supermarkt dauert 10min, aber als wir mit unserem Frühstück zurückkommen sind wir schweißüberströmt. Es ist so heiß, dass wir nur zum Frühstück morgens kurz das Hostel verlassen und dann wieder abends ab 16:00-17:00.
Positiv bzgl. Sightseeing ist allerdings, dass wir eine der Hauptattraktionen Tokyo's direkt vor der Nase haben: Der Senso-Ji Tempel (wobei Ji schon für Tempel steht...). Aus dem Aufenthaltsraum im 8. Stock unseres Hostels haben wir einen wunderbaren Blick auf die hoch aufragende Pagode des Tempels, die speziell nachts im beleuchteten Zustand herrlich anzusehen ist. Zum Tempel sind es dann von unserer Haustür aus ca. 5 Minuten oder einmal über die Straße.
Es ist Tokyo's ältester Tempel und wenn auch nicht mehr original, trotzdem sehr eindrucksvoll. Der buddhistische Tempel ist riesig und im typisch japanischen Stil gehalten und knallrot. Es gibt ein großes, freistehendes Eingangstor, neben dem die fünfstöckige Pagode in die Höhe ragt und eine Reihe kleiner Gebäude mit Gebetstafeln zum Tempel führt. Zudem führt vor dem Tor eine Straße entlang, an der unzählige kleine Shops Ramsch, Essen und andere Souvenirs verkaufen. Der Tempel ist tagsüber gut besucht, aber abends ab 22:00 hat man ihn fast für sich alleine und es ist unser Lieblingsort hier in Tokyo.
---Es sind die Kleinigkeiten, die faszinieren: Am Tempel fährt ein Radfahrer vorbei und betet im vorbeifahren ---
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| Tagsüber ist der Tempel gut besucht... |
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| ...nachts haben wir ihn für uns |
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| Die schöne, fünfstöckige Pagode ist ein Hingucker, Lotti natürlich auch! |
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| Speziell nachts und beleuchtet! |
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| Wer kann diesen Augen widerstehen? Vor allem wenn sich die Pagode darin spiegelt? |
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| Der riesige Lampion am Eingangstor |
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| Nach einem gemütlichem Abend geht es zurück zum Hostel und am Tempel vorbei. Mit im Schlepptau haben wir meinen Namensvetter Dominic (aka "Nick") |
Unser Hostel
Das Origami Hostel ist ein großes, buntes und freundlich eingerichtetes Hostel, das nicht anonym, sondern ziemlich einladend und persönlich wirkt. Es gibt 8 Stockwerke, die Rezeption, 6 Stockwerke mit Zimmern ausgestattet und im obersten Stockwerk ein Aufenthaltsraum mit Küche, Fernseher, Super-Nintendo und reichlich Sitzgelegenheiten.
Wir kommen im 4. Stock unter, in einem Zimmer mit 6 Schlafkabinen, relativ gemütlich. Allerdings sind unsere Nachbarn etwas untypisch für Backpacker. Eine 40+ japanische Dame mit seltsamen Angewohnheiten und ein junger Japaner mit diversen Schuhpaaren sind hier einquartiert. Wir erfahren bald, dass die beiden nicht nur vorübergehend hier übernachten, sondern hier wohnen und leben. Die Dame spricht allerdings nie mit uns und macht trotz laufender Klimanlage immer wieder die Fenster auf. Und sie geht nicht, sie rennt überall hin. Der junge Mann spricht etwas mehr und wir erfahren, dass es für ihn günstiger und einfacher ist, hier im Hostel zu leben, als alleine in einer Wohnung. Gut, rechnet man den Preis auf einen Monat hoch, ergibt sich ein Preis von ca. 500-600€, dafür keine Nebenkosten, WLAN, Putzdienst. Kann man machen.
Wir haben vorerst für 3 Nächte gebucht, finden es hier aber schön und beschließen recht früh, zu verlängern. Allerdings mit einem Zimmerwechsel, denn unser Wirbelsturm von Nachbarin steht morgens gegen 4:30 auf, allerdings nicht leise, sortiert ihr Zeug und lässt dann immer das Licht an, wenn sie das Zimmer verlässt. Genau, was man um die Zeit braucht… Wir ziehen lieber ein Stockwerk weiter nach oben, wesentlich besser!
Dadurch, dass wir länger vor Ort sind, lernt man nach und nach ein paar Leute aus dem Hostel kennen. Speziell die am Anfang sehr zurückhaltenden Japaner tauen dann etwas auf. So spricht einer der Gäste, der ebenfalls ein paar Tage hier bleibt, uns nach 3 Tagen das erste Mal an, am 4. Fragt er uns aber bereits ob er für kochen darf (was wir natürlich gerne annehmen!). Es stellt sich heraus, dass er einer der Ausnahmejapaner ist. Statt 50h-Woche und Arbeit an erster Stelle hat er seinen Job gekündigt und fliegt in ein paar Tagen in die USA, wo er ohne Plan seine auf ein jahr angesetzte Reise beginnen wird. Spannend, denn für Japan ist diese Geschichte noch viel unüblicher als Deutschland…
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| Das Khaosan Tokyo Origami Hostel, ein schöner Ausgangspunkt für die Erkundung von Tokyo |
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| Die Aussicht aus dem 8. Stock kann man lassen |
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| Erst schweigt er, dann kocht er, am Ende trinkt er fröhlich mit uns! Und dann geht er nach Amerika! |
OK, rausgehen macht keinen Spaß, die Hitze versengt mir ja fast mein kurzes Haupthaar... Dann muss man sich eben Beschäftigung im Inneren eines klimatisierten Gebäudes suchen. Zum Beispiel dem Nationalmuseum, das nur zwei U-Bahnstationen entfernt liegt. Lotti lässt sich nicht begeistern, also ziehe ich alleine los und komme ziemlich verschwitzt an, denn es sind nach der U-Bahnstation noch 500m zu laufen und die reichen für die Schweißproduktion.
Das Museum hat mehrere Gebäude und im Hauptgebäude befinden sich auf 2 Stockwerken alle Arten von Schätzen Japans über alle Epochen. Das Museum bietet Gemälde, Schriftrollen aus der Kaiserzeit, Keramik, Samurairüstungen und -schwerter, Schmuck, Schatullen, Gegenstände mit „maki-e“ (Gold-Pulver) Lackverzierungen, die berühmte blaue Welle aus den "36 Ansichten des Berges Fuji" (die bei meinem Besuch aber leider nicht ausgestellt ist), etc...
Am herausstechendsten sind für mich
eine kunstvoll verzierte Samurairüstung, die einen Eindruck über die damaligen Verhältnisse der wohlhabenden Oberschicht der Samurai vermittelt. Der kunstvoll verzierte Helm und der Panzer sind farbig und bunt verziert.
ein kleiner Metalldrache, der aus unzähligen Einzelstücken besteht, die so verbunden sind, dass er sich in beliebige Stellungen bringen lässt. Ein Meisterwerk der Schmiedekunst, das dadurch möglich wurde, dass die Schwertschmiede der damaligen Zeit aufgrund des einkehrenden Friedens und der entsprechenden Abnahme des Schwertbedarfes eine Alternative zu ihren bisherigen Produkten suchen mussten. So wandelten sich einige von ihnen von Schwert- zu Schmuckschmieden.
Die Tuschezeichnungen herabrauschender Wasserfälle, die in ihrer Schlichtheit und durch die verwaschene Tusche ein schlichtes aber lebendiges Bild zeichnet und so bestens in die wunderbare Ästhetik passt, die sich durch alles zieht, was die Japaner tun.
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| Das Hauptgebäude des Nationalmuseums |
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| Ein Lesepult, das mit maki-e verziert ist |
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| Auch Skulpturen gibt es zu sehen |
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| Die Kimonos sind bunt und reich verziert |
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| Auch diese Vase ist äußerst detailliert bemalt |
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| Der Drache besteht aus unzähligen Einzelteilen und kann seine Haltung ändern |
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| Die Tuschezeichnung eines Wasserfalls. Schlicht aber schön! |
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| Eine reichlich verzierte Samurai-Rüstung. Wie die Farben wohl damals ausgesehen haben? |
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| Ein Schmuckstück von Schwert |
Akihabara oder kurz Akiba ist eines der ausgeflippten Viertel Tokyo’s, also das was man öfter mal im Fernsehen sieht, dann den Kopf schüttelt und sich denkt: Gibt’s doch gar nicht. Aber doch, gibt’s, weil es Tokyo sowieso alles gibt. Akiba also geizt nicht mit Ausgefallenem und müsste ich es in einem Wort zusammenfassen, würde ich es „nerdig“ nennen.
Hier gibt es alles von der neuesten Elektronik über Fachgeschäfte für spezielle Elektronikkomponenten, verrückt angezogene Personen, bis hin zu Spielezentren und Maid Cafés, in denen einen Mädels, die wie eine französische Magd mit Hang zu sehr kurzen Röcken und viel Farbe angezogen sind, bedienen. Zu letzterem später mehr.
Wir haben noch meinen deutschen Namensvetter als Begleitung dabei und erreichen abends das Viertel, dessen Hauptstraße Sonntag nachmittags für den Verkehr gesperrt ist, damit die Leute ungestört das bunte Treiben genießen können. Als wir kommen, wird die Straße gerade wieder freigegeben, was dem Ganzen keinen Abbruch tut. Denn es wird langsam dunkel und die Leuchtreklamen tauchen das Viertel in ein buntes Lichtermeer aus Werbung für diverse Animes, Automatenhallen, Cafés, usw.
Als wir durch die Gassen schlendern, komme ich aus dem Staunen selbst kaum heraus, muss zugeben, bin ja selbst ein kleiner Nerd und einige der Manga-/Animefiguren sind mir wohlbekannt, ebenfalls die Spiele und deren Charaktere. Aber was hier geboten wird, lässt mich oftmals mit offenem Kiefer oder mit lautem Lachen dastehen.
Sammelfiguren von One Piece, Dragonball und anderen Animes, Spielekonsolen von Atari bis PS4, Gameboy bis VR-4D-Gaming. Mädels in bunten, sehr kurzen Outfits, die einen zumeist an Schuluniformen erinnern, verteilen Flugblätter für diverse Cafés. Dazwischen immer wieder riesige Elektrogeschäfte. Wie hypnotisiert bummeln wir den Gehweg entlang, bis ich eine der beiden großen Spielhallen sehe, auf denen ein riesiger SEGA-Schriftzug prangt.
Das sind auch keine der weit verbreiteten Automatenhallen (Spielhölle ist dafür ebenfalls ein treffender Begriff), sondern wirkliche Spielehallen mit Arcade-Automaten und allen möglichen Spielen. Ich ziehe meine Begleiter in den Laden und wir erkunden Stockwerk für Stockwerk:
Erdgeschoss: Greifautomaten für riesige Pikachus, andere Pokémon, Sammelfiguren von Goku, Arielle und einige mehr. So viele Automaten gibt es und so verwinkelt ist es, dass wir nicht einmal mehr wissen, wo wir hergekommen sind.
1. Stock: Weitere Greifautomaten
2. Stock: Super Mario Kart mit Rennsitz und Lenkrad, Trommelspiele, u.a.
3. Stock: Strategiespiele
4. Stock: Musikspiele ähnlich Guitar Hero, Tanzspiele, etc.
5. Stock: Virtual Reality
Es kann sein, dass ich ein Stockwerk vergessen habe und auch, dass die Reihenfolge nicht ganz passt, aber um einen Überblick zu bekommen ist das ganz gut. Was man auf den einzelnen Stockwerken erlebt, reicht von schmunzeln über beindruckend zu krass und Kiefer-Klappen. Greifautomaten sind ja jetzt nicht so unser Ding, die lassen wir gleich hinter uns, aber bei Mario-Kart kann ich dann nicht widerstehen und spiele eine Runde. Kurz ein Bild gemacht, damit man ein Profilbild hat, dann durch viele japanische Auswahlbildschirme klicken, von denen ich keine Ahnung habe, was sie bedeuten oder was das für Auswirkungen hat, aber am Ende schaffe ich es, mit Yoschi in der Startreihe zu stehen. Was folgt sind zwei für Außenstehende sicher spannende Rennen, die allerdings nur 50% meines Könnens erfordern. Ich hätte wohl auch die 150cc nehmen sollen. Nun gut, zwei Siege, ein Erfolg auf ganzer Linie, schnell weiter, bevor ich vor lauter Endorphinen nicht mehr wegkomme.
Ein Stockwerk höher sehen wir beim Hereinkommen bereits einige Personen um die Spieler eines gewissen, uns unbekannten Spieles herumstehen, während ein Moderator das Geschehen kommentiert. Wir sind bei Strategiespielen angekommen, die sich scheinbar so großer Beliebtheit erfreuen, dass Moderatoren angestellt sind, die den Zuschauern die Spielzüge näherbringen.
Ebenfalls vorhanden sind Automaten, auf denen Karten abgelegt werden, die im Spiel eine gewisse Wirkung haben, wie z.B. die Armee, die auf der Karte vermerkt ist, an eine gewisse Stelle des Schlachtfeldes zu rücken. Oder auch die Aufstellung der Mannschaft beim Fußball zu erstellen oder ändern. Interessantes Konzept, das ich so auch noch nicht kannte.
Als wir uns dem nächsten Stockwerk nähern, weiß man genau, was einen erwartet: Musikspiele. Die Musik dröhnt uns bereits auf der Treppe entgegen. Im Raum angekommen wünsche ich mir Gehörschutz, denn die Geräuschkulisse bietet jeder Industriehalle Paroli. Es muss sich schließlich auch jeder hören. Die beeindruckendsten Spieler stehen jedoch vor einer kleinen Reihe Tasten und haben Ohrenstöpsel in den Ohren. Stakkatomäßig fliegen ihre Finger über das kleine, leuchtende Tastenfeld, das an Klaviertasten erinnert. In aberwitziger Geschwindigkeit fliegen auf dem Bildschirm Punkte in die Richtung der Tasten und diese müssen gedrückt werden, sobald die Punkte die untere Linie erreichen. Da nicht nur ein Punkt kommt und auch teilweise ganze Linien von links nach rechts und umgekehrt über den Bildschirm wandern, ist das Ganze spektakulär anzuschauen, auch wenn man die Musik der Spieler gar nicht hört. Fasziniert stehe ich minutenlang hinter den Spielern, während manche ihre Kombos auf 1000 und mehr aufbauen.
Gegenüber steht ein Spieler an etwas, das an das Sichtfenster einer Waschmaschine erinnert und schlägt auf Knöpfe ein, die auf deren Umrandung angebracht sind. Das Sichtfenster ist allerdings ein Bildschirm, auf dem auch wieder an diversen Stellen Punkte aufleuchten, die der Spieler durch die Knöpfe bestätigt und nebenbei noch auf dem Bildschirm Figuren nachzeichnet. Auch ziemlich verrückt. An den Tanzspielen stehen nur zwei Spieler, ein Europäer, der seine Sache ganz gut macht, aber gegenüber dem Japaner neben ihm eher steif wirkt. Wer hier länger bleibt muss Gehörschäden mitnehmen, denke ich mir, doch selbst meine Gedanken kann ich kaum hören vor lauter Gewummer und wild zuckenden Menschen…
Oberstes Stockwerk, relativ leer, aber hochinteressant. Hier sind die VR-Spiele (Virtual Reality) untergebracht, quasi der neuste Stand der Spielewelt. Während unten die etablierten Spiele von Liebhabern und Megazockern gespielt werden, ist das hier noch relativ neues Terrain, auch die Spiele selbst sind natürlich etwas teurer, aber dafür eben nicht alltäglich. Im hinteren Teil des Raumes stehen auf einer Fläche von ca. 16m², aufgeteilt auf 4 ca. 2x2m große Flächen, 4 Personen mit VR-Brillen und Joysticks in ihren Händen und spielen das Spiel "Tower Tag". Die Abwandlung von Lasertag findet im virtuellen Raum statt und damit man mit wenig Raum zurechtkommt, gibt es die 4 kleinen Quadrate für die Spieler, die im virtuellen Raum eine Turmplattform darstellen, auf der sich die Spieler befinden. Es gibt eine Vielzahl an Türmen und ihre Mitspieler befinden sich auf einem der anderen Türme. Ziel ist es, seine Mitspieler mit seiner virtuellen Waffe, die per Joystick bewegt wird, zu erledigen. Man kann dabei von Turm zu Turm springen und auch von Turm zu Turm feuern. So reicht der wenige reale Platz, der in der virtuellen Welt durch verschiedene Türme auf ein großes Netz ausgebaut wird. Über Bildschirme am Rand sehen wir Außenstehenden, was die Spieler sehen und wo sie sich in der Spielewelt gerade befinden. Das Thema VR bringt interessante Spielevarianten hervor.
So auch das andere Spiel, das man alleine spielen kann: Tiger Knight. Vor einem Bildschirm steht etwas, das aussieht wie ein Sattel auf einem Pferdetorso und darum herum gibt es ausreichend Platz. 8€ kostet ein Spiel, das je nach Können zwischen 5 und 15 Minuten dauert, 3 Level gilt es dabei zu bestreiten. Das lasse ich mir nicht entgehen, wann hat man schon mal die Chance auf so etwas?
Und so sitze ich nach kurzer Zeit auf dem Sattel, meine Füße in kleinen Fußrasten und werde von einem Mitarbeiter angeschnallt, wobei mir bereits etwas mulmig wird…
Dann bekomme ich eine Brille auf und habe einen der seltenen Momente, in denen man einfach überwältigt ist. Mit der Brille, die langsam von oben herabgleitet, verschwindet der reale Raum vor mir und ich befinde mich in einem weißen Raum mit großen Fenstern. Fasziniert blicke ich nach links und rechts, als links neben dem Fenster ein Vogel vorbeifliegt. Klar, der Raum besteht aus Pixeln, die man auch noch sieht, aber die Auflösung ist überraschend gut und das Gefühl, an einem völlig anderen Ort zu sein, sehr stark.
Ich höre die Stimme aus dem Off, der Mitarbeiter klärt mich auf und startet das Spiel. Plötzlich verschwindet der Raum und ich sitze auf einem Pferd. Ich bekomme einen Controller in die Hand, der sich in einen Speer verwandelt, der meinen Bewegungen gehorcht. Ich bekomme eine sehr kurze Einleitung, wie ich mit dem Speer verfahre und wie ich zwischen dem Speer und dem Bogen, der explodierende Pfeile schießt, hin- und herwechsle und dann setzt sich das Pferd in Bewegung. Und mit dem virtuellen Pferd auch mein Sattel unter mir, was zuerst sehr überraschend ist, dann überkommt mich mit einem Mal ein kurzes Gefühl von Schwindel, bis sich Körper und Wahrnehmung auf das Spiel geeinigt haben und ich mich auf meine Feinde konzentrieren kann, die mit Schildern und Speeren bewaffnet auf mich zu rennen. Ein paar Schwünge mit dem Speer und sie sind überwunden, allerdings habe ich ein haptisches Feedback an meiner Hand: Ich habe den Mitarbeiter geschlagen! Das tut mir natürlich sehr leid, zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen: Ich habe ihn nicht gesehen! Ich schwinge und schieße mich durch das Level, die Steuerung und das Feedback sind exzellent und das Spiel macht Spaß! Allerdings überkommt mich doch eine gewisse Übelkeit, was generell das Problem bei den VR-Spielen ist, aber davon lasse ich mir das Spiel nicht vermiesen. Ich schlage mich durch das zweite Level, bevor mein Pferd halsbrecherisch nach vorne stürmt, einen Abgrund hinunter ins Wasser springt und dann über eine Holzplanke ein Schiffswrack hinaufklettert. Diese starken Bewegungen und Richtungswechsel reichen, damit mir wirklich übel wird. Aber ich will weitermachen. Kurze Entspannung beim Versenken eines Schiffes, das ich mit einer riesigen Armbrust attackiere, bevor es zum letzten Level geht, bei dem ich jedoch nur kurz durchhalte und dann doch noch virtuell von meinem Pferd geholt werde.
Puh, ich nehme die Brille ab und befinde mich wieder in der realen Welt, hinter mir sitzen zwei amüsiert dreinschauende Personen namens Lotti und Dominic. Ich steige etwas wackelig von meinem Ross und hole mir erst einmal eine Cola am nebenstehenden Getränkeautomaten, denn mir ist wirklich schlecht. Je stärker die Bewegungen im Spiel waren, desto heftiger die aufkommende Übelkeit und leichte Übelkeit hat sich bereits im ersten Level entwickelt. Ziemlich perplex ob der neuen Eindrücke wanke ich wieder nach unten, wir verlassen das SEGA-Gebäude und reihen uns wieder in die Menge auf der Straße ein.
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| Willkommen in Akihabara, noch etwas unspektakulär |
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| In dieser Richtung wird es aber interessant, Lotti stimmt sich auch schon einmal darauf ein |
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| Überall stehen interessant gekleidete Damen... |
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| Auch für die etwas anderen, männlichen Fantasien findet sich hier ein Platz |
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| Lust auf eine Runde Street Fighter? Die Konsole steht an der Straße, einfach herantreten und zocken! |
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| Auch viele, viele Sammelfiguren kann man hier erwerben |
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| Ich bin Schnee von gestern, Lotti hat einen Neuen! |
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| Nachts werden die Leuchtreklamen angeschmissen und das Viertel mit bunten Lichtern befeuert |
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| Im SEGA-Gebäude, Sieg auf ganzer Linie für mich und Yoshi |
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| Sieht dämlich aus, macht aber richtig Spaß! VR-Gaming |
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| Ich weiß, ich weiß, kein Neid, es sieht einfach megaprofessionell aus! |
Maid Café
Zu verbuchen unter: „Sachen, die man gesehen haben muss“. Von außen ist das @Home Café bereits auffällig und gut zu erkennen am torförmigen Eingang mit einer riesigen Schleife. Im Inneren wartet vor dem Aufzug bereits eine Wand mit den Bildern einiger der „Maids“ auf, wodurch man sich seelisch darauf einstimmen kann, was einen erwartet. Junge Mädels mit bunten Haarspangen und knappen Röcken, und generell Kleidung, die entfernt an Magduniformen erinnert, dafür aber etwas zu aufreizend und definitiv zu bunt ist. Auf verschiedenen Stockwerken gibt es darüber hinaus noch andere „Themenwelten“, wie z.B. Schuluniformen.
Wir wollen aber die quietschbunten Mägde. Man kommt herein und wird freudestrahlend empfangen und an einen Tisch gebracht. Die Magd spricht mich dabei immer mit „Master“ an und Lotti mit „Princess“. Dann bekommen wir das Menü, bestellen je einen Kaffee, und ein Eis, sowie je ein Foto mit der Magd. Denn Fotos sind unsererseits verboten. Berührungen ebenfalls und ebenso persönliche Fragen an die Magd. Warum, stellen wir fest, als wir uns umsehen. Es scheint zwei Arten von Mägden zu geben, die Neuzugänge, die eher zu den Touristen geschickt werden, denn mit uns hat man wenig Stress, Menü erklären und Fotos schießen, das wars. Und dann gibt es noch die Erfahreneren, die bestens auf die Besucher eingehen können. Diese sind für die zahlreichen einsamen und jungen Japaner da, die an einer Art Tresen mit Blick auf die kleine Bühne sitzen, wo ab und an Shows aufgeführt werden und die Fotos geschossen werden. Die Damen unterhalten sich mit den Männern, sind einfühlsam, spielen Spiele mit ihnen und sind gut im Zuhören. So wie es für uns aussieht, sind sie gekaufte beste Freundinnen auf Zeit, die den Männern zuhören und sich um sie kümmern. Allerdings ist es etwas traurig, dass die Männer diese rein platonische Art der Zuwendung scheinbar nicht in ihrem Privatleben finden können, ohne jemanden dafür zu bezahlen… In jedem Fall ist es interessant, sich das alles anzuschauen.
Während wir dasitzen und uns umschauen, schallt es auf einmal durch die Lautsprecher nach „Master Dom“, der nun für ein Foto mit der Magd seiner Wahl auf die Bühne kommen kann. Ich wähle natürlich unsere Bedienung und wir machen ein megasüßes Bild, das ich als Polaroidabzug mitnehmen kann. Lotti tut es mir gleich und dann kommt auch schon unser Kaffee, unsere Bedienstete holt die Schokosauce und fragt mich nach meinem Lieblingsanimecharakter. Ich nenne ohne Umschweife Goku, was ihr ein kichern abringt und die Frage, ob ich ein Bild von ihm hätte. Sie gibt dann ihr bestes, Goku auf meinen Milchschaum zu zaubern, leider frisst sich die Schokosauce aber so schnell in diesen hinein, dass Goku schon unkenntlich ist, bevor er fertig ist. Auf Lotti’s Milchschaum hält sich Totoro besser. Um den Kaffee aber noch richtig zur Geltung zu bringen, müssen wir ihn zusammen mit unserer Magd noch mit der Moe-Magic ausstatten. Das geht, indem wir mit unseren Händen ein Herz formen, dieses vor unserer Brust von links nach rechts schwenken und lautstark „Moe Moe Kyun“ rufen. Auf das letzte Wort bestrahlen wir mit unserem Herz quasi den Kaffee. Dann lachen wir alle lautstark und klatschen und freuen uns über den jetzt wahnsinnig krassen Kaffee. Wer jetzt ein ziemliches seltsames bis psychopatisches Bild vor Augen hat: Jep, genau so. Nach einiger Wartezeit kommt auch das Eis, das wirklich ziemlich gut ist (aka sehr süß verziert und sehr süß im Geschmack). Dann werden kleine, leuchtende Herzen verteilt, die man gleich schwenken darf, denn jetzt beginnt eine kleine Showeinlage, vier der Mädels tanzen zu… Ja, keine Ahnung, wie man die Musikart nennt. Japano-Pop? Sehr quietschige Musik jedenfalls.
Wir essen unser Eis fertig und verlassen das Café, die nächste Ladung an Kunden steht bereits im Eingangsbereich. Es geht mir ähnlich wie nach dem Absetzen der VR-Brille, als ich aus dem Café auf die Straße trete und das starke Gefühl habe, jetzt wieder in der Wirklichkeit angekommen zu sein.
Dem muss ich natürlich sofort entfliehen, da trifft es sich gut, dass sich gleich um die Ecke ein Laden namens „Super Potato“ befindet. Dort findet sich auf 3 Etagen alles Erdenkliche, was es rund um Videospiele gibt. Uralte Konsolen (Sega Mega Drive, Super Nintendo, Atari) und so wie aussieht jedes jemals für die einzelnen Konsolen produzierte Spiel. Voll von einem sehr nostalgischen Gefühl schlendere ich an den Regalen vorbei. Lotti kann sich nicht ganz so sehr wie ich begeistern und macht sich eher einen Spaß daraus, mich zu beobachten. Im obersten Stockwerk steht dann noch eine lebensgroße Solid Snake Figur (Metal Gear Solid) neben einigen Arcade-Automaten. Wunderbar. Und ich muss mich nicht mal allzu nerdig fühlen, denn während ich so verträumt durch die Gänge schlendere, tut es mir ein anderes deutsches Pärchen, die ebenfalls meine Generation sind, genau gleich.
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| Auf ins Maid Café |
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| Man kann sich ausmalen, was einen erwartet |
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| Wir formen Herzen und frohlocken über unseren Kaffee |
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| Tottoro ist noch gut zu erkennen... |
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| ...mein Son Goku jedoch nicht mehr |
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| Huihuihui, so viel Cuteness! |
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| Hier das supersüße Bild mit unserer Bedienung |
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| Und natürlich hat auch Lotti eines! Fun-Fact: Wir sind ziemlich weit in die Knie gegangen, damit das so aussieht |
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| Immer weiter in der Realitätsflucht: Im Super Potato gibt es alles, was das Retro-Gamer-Herz höher schlagen lässt |
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| Alle möglichen Konsolen, alle möglichen Spiele |
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| Was für ein Glücksmoment: Ich darf Solid Snake die Hände schütteln, auch wenn er etwas abgelenkt wirkt |
Der nächste größere Bahnhof bei Ueno hat einen interessanten Shop direkt ums Eck.
Der Yamashiroya Spielzeugladen ist nicht nur etwas für Kinder. Sondern auch für die junggebliebenen, so wie mich und die eh jungen Hüpfer, wie Lotti. Hier findet sich alles, was es an bekannten Marken gibt. Spielfiguren von Marvel, von Games wie Final Fantasy, alles Erdenkliche von Gibhli, Hello Kitty, etc. Es gibt Puzzles, Modellflugzeuge, und und und.
Das aber wahrscheinlich lustigste sind Transformers. Nicht die bekannten, sondern die JR-Transformers. Die verschiedenen Shinkansen-Züge gibt es hier als Spielfiguren. Auch Socken der verschiedenen Züge, die auf den verschiedenen Strecken eingesetzt werden… Da werd ich nicht mehr!
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| Ein Viertel des Untergeschosses nimmt Gibhli ein ("Das fliegende Schloss", "Prinzessin Mononoke") |
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| Marvel ist nicht nur mit Aufklebern gut verteten, auch sonst gibt es viel Merchandise |
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| Will man fast mitnehmen: Pokémon-Terrarien |
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| Auch kleine Kirbey-Figuren kann man erwerben |
Sommer ist Feuerwerksaison in Japan und Tokyo lässt sich da natürlich nicht lumpen. Während unseres Aufenthaltes in Tokyo finden zwei Feuerwerke statt, würden wir den letzten Samstag noch hier verbringen, sogar noch eines mehr. Alleine die Anreise zum Ort des Geschehens ist beeindruckend. Tausende von anderen Menschen strömen mit uns zum Flussufer, von wo aus das Feuerwerk bestens zu sehen ist. Alt, jung, viele Kimonos, aber vor allem wahnsinnig viele! Wir laufen den Hügel hinauf, hinter dem die weitläufige Wiese liegt und wieder einmal bekomme ich Gänsehaut und blicke auf Abertausende Menschen, die sich zu beiden Seiten des Flusses überall auf der Wiese ausgebreitet haben. Kaum noch grüne Flecken vor lauter Besuchern. Und das Feuerwerk ist auch nicht von schlechten Eltern! Eine Stunde lang werden verschiedenste Leuchtkörper in den Nachthimmel geschossen. Trauerweiden, funkelnder Sternenregen und Herzen erleuchten den Himmel. Und danach das große Chaos, als die ganzen Menschen zurück zur U-Bahn strömen. Wir fließen ein wenig mit im Strom, laufen dann aber an der U-Bahn vorbei und zu Fuß nach Hause.
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| Hunger? Dann muss man sich auf dem Weg zum Feuerwerk etwas gedulden... |
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| Schöner Kimono, schöner Fächer |
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| Tja, da ist man glatt etwas sprachlos, bei so vielen Japanern |
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| Eine Stunde lang werden wir mit Feuerwerk verwöhnt |
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| Die Japaner lassen es in dieser Hinsicht ordentlich krachen |
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| War auf dem Hinweg bereits viel los, ist das kein Vergleich zum Rückweg. Abertausende von Leuten strömen zurück |
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| Und wir mittendrin! |
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| Aber es geht sehr zivilisiert zu und wir haben Spaß |
Was haben wir sonst noch so gemacht in Tokyo?
Wir sind über die weltberühmte Kreuzung in Shibuya gelaufen, die jeden Tag Abertausende von Menschen überqueren. Und dabei natürlich auch die Hachiko-Statue besucht…
Wir haben ein Fotoshooting in einer Fotobox gemacht, die im Nachgang Augen vergrößert und Lippen ultrapink färbt. Ultrajapanisch eben…
Lotti hat die orthopädische Klinik in Arasugawa besucht, wo ihr Knie genauer untersucht wurde und sie diverse Pflaster und eine neue Knieschiene bekommen hat. Es geht langsam bergauf!
Wir waren im Ebisu Garden Place, von wo aus man eine überragende Sicht auf Tokyo hat, auch wenn es etwas dystopisch wirkt. Der Dunstschleier um die Stadt begrenzt die Sicht und man sieht soweit das Auge reicht nur Stadt und Hochhäuser. Ebenso faszinierend wie verstörend.
Wir waren auf der Takeshita Dori unterwegs, einer knallbunten, verrückten Straße, wo es alles gibt, nur nichts Normales. Regenbogenzuckerwatte, Glitzeroutfits, Cosplay-Läden, etc... Alles, was man sich an Ausgefallenem vorstellen oder auch nicht vorstellen kann gibt es hier.
Sushi Essen bei Uobei Shibuya Dogenzaka, einem voll automatisierten Running Sushi-Lokal, bei dem über einen Touchscreen vor sich die einzelnen Sushi bestellt werden können. Über eines der drei Förderbänder vor einem kommt dann das Essen direkt zu einem gedüst und man bestätigt den Erhalt über den Bildschirm. Abgefahren!
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| Shibuya-Crossing, wo Tausende jeden Tag die Straßen überqueren, bei Tag... |
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| ...und bei Nacht |
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| Sind wir nicht süß?! Vor allem mit diesen Augen! |
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| Die Fotoboxen gibt es fast überall und machen Spaß |
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| Die Aussicht vom Ebisu Garden Place. Etwas dystopisch... |
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| Die quietschebunte Takeshita Dori, hier gibt es alles mögliche... |
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| ...z.B. auch Son Goku Trainingsshirts! Muten Roshi wäre begeistert! |
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| Und Regenbogenzuckerwatte! |
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| Ein paar Ecken weiter findet man sehr interessante Eingänge... |
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| Sushi Essen sind wir natürlich auch. Aber hier ist alles vollautomatisiert! |
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| Auf Förderbändern wird das Essen zum Kunden transportiert |
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| Über den Touchbildschirm wird bestellt und bestätigt |
Traurige Randnotiz - Passenger Injury
Wir fahren abends zurück und sehen, dass eine Zuglinie aufgrund von „Passenger Injury“ gesperrt ist. Als Lotti morgens zum Arzt geht, sind zwei weitere Linien mit dieser Begründung gesperrt... Diese Meldung bedeutet normalerweise, dass sich jemand auf den Gleisen und durch den Zug das Leben genommen hat. Leider keine Seltenheit in Japan. Bei 60 Wochenstunden und mehr sowie einem sehr starken sozialen Druck geben einige der Japaner nach und sehen wohl keinen anderen Ausweg mehr, als sich vor einen Zug zu werfen. Die Zahlen sind wohl rückläufig, aber es sind immer noch 60 Personen am Tag...
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| Unten rechts die Ursache für den Zugausfall: Passenger Injury... |
Damit der Post mit etwas weniger deprimierenden aufhört, hier noch ein paar Bilder aus allen Lebenslagen Tokyo's
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| Interessante Verzierungen auf den Läden eines Shops |
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| Mal blau, mal pink, aber immer bunt |
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| Auch einen Disney-Store gibt es, Lotti war natürlich nicht zu halten |
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| Wer die etwas andere Citytour möchte, sollte es mal mit Mario-Kart versuchen |
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| Mario, Yoshi und Co. machen die Straßen unsicher. Immerhin haben wir keinen Schildkrötenpanzer fliegen sehen! |
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| Links der Skytree, ganz rechts die goldene Flamme und gleich daneben das Asahi-Building, das aussieht wir ein Bierkrug mit Schaum darauf |
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| Die Form des Gebäudes kommt nicht von ungefähr, schließlich braut Asahi ganz annehmbares Bier |
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| Wir beiden finden übrigens, dass die goldene Flamme eher aussieht wie ein goldener ...Haufen! |
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