Meo Vac
Wir kriechen aus unserer kleinen Höhle in Meo Vac, denn es ist Sonntag:
Markttag!
Viele Einwohner der umliegenden kleinen Dörfer strömen in die Stadt,
um sich mit Notwendigkeiten einzudecken oder ihre Ware zu verkaufen. Überall
sieht man bunte Röcke und Tücher, man sieht alte, kleine Frauen mit gebeugtem
Rücken Reissäcke tragen, Frauen in schwarzer Tracht Geflügel, das an den Füßen
zusammengebunden ist, herumtragen, junge Mädchen neue Kleider shoppen und
generell alles, was man unter buntem Markttreiben zusammenfassen könnte. Man
könnte den ganzen Tag damit verbringen, den Menschen hier zuzuschauen, so
exotisch und bunt wirkt alles. Man kann anhand der Kleidung und des Kopf- und Körperschmuckes auch gut die Unterschiede der einzelnen Stämme ausmachen.
Die
Mädchen und Frauen machen sich in jedem Fall hübsch für den Markt! Und auch
Reiswein wird in nicht allzu geringen Mengen angeboten, verkostet und verkauft.
Die Kleinigkeiten
sind ebenfalls interessant. So sehen wir, was anstatt einer Windel, wie sie bei uns
üblich ist, verwendet wird: Ein Watteviereck, das mit Tape an den Po geklebt
wird.
Am liebsten würden
wir hier gar nicht weg, aber da das rege Treiben seinen Höhepunkt sowieso
morgens hat, können wir auch weiterfahren. Viele Leute verlassen den Markt mittlerweile auch
schon und es sind einige Reisweinkanister leer. So sehen wir dann auf der
Weiterfahrt viele der Marktbesucher auf ihrem Rückweg, der zumeist zu Fuße
erfolgt.
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| Farbenfrohe Kleidung für Jung und Alt |
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| In diesen Kanistern befindet sich der gute Reiswein |
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| Diese Herren haben wahrscheinlich schon ein wenig verkostet |
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| Und dieser Herr ist noch mittendrin in der Verkostung |
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| Manche Mädels putzen sich richtig raus für den Markt |
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| Mit diesen Körben werden die erstandenen Waren zurückgebracht, wenn man keinen Roller hat |
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| Der Rückweg ist mal länger und mal kürzer... |
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| ...aber meistens geht es bergauf |
Meo Vac - Ha Giang - Sapa
War der Abschnitt
der Ho Chi Minh Straße vor Phong Nha das bisher schönste Stück Straße, muss ich
das hiermit korrigieren. Der Ma Pi Leng Pass sprengt alle Maßstäbe.
Was für eine
Aussicht, was für eine Landschaft! Steil abfallende Hänge direkt neben uns
geben die Sicht frei auf eine atemberaubend schöne Landschaft. Die Hänge fallen
teilweise fast senkrecht ab, während tief unten ein leuchtend blauer Fluss
steht (er wird gestaut und daher kann man kaum von fließen sprechen). Die
Wolken hängen tief über den Hügeln um uns herum und wir legen uns in eine
Kurve nach der anderen. Es ist das schönste Stück Straße, das ich bisher auf
dem Sattel eines Motorrades befahren habe.
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| Atemberaubende Aussicht vom Ma Pi Leng Pass |
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| Mittags kehren wir wieder in einen kleinen Laden an der Straße ein |
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| Wir haben keine Ahnung was wir essen, aber es schmeckt hervorragend |
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| Nach einer Nacht in Ha Giang geht es in Richtung Sapa weiter. Morgens werden wir beim Aufladen aber erst noch von einem Regenschauer überrascht. Danach bleibt es aber glücklicherweise relativ trocken! |
Im weiteren Verlauf
wird alles immer bunter. Reisterrassen säumen die Hänge und wir fahren durch
unzählige kleine Dörfer, in denen Frauen ihre farbenprächtige Kleidung tragen.
Wir dachten, dass die traditionelle Kleidung eher in Sapa und eher für die
Touristen getragen wird und ansonsten kaum noch Bedeutung hat. Aber was wir in
den Dörfern sehen, sind Jung bis Alt in leuchtenden Trachten. Was übrigens auch Alltagskleidung zu sein scheint, denn in dieser Kleidung wird auch das Feld
bestellt und gearbeitet. So sehen wir ein paar junge Damen beim Bepflanzen
eines Reisfeldes, während auf der anderen Seite der Terrasse ein Mann einen
Büffel und den an ihm befestigten Pflug durch die Erde scheucht. Es wirkt ein
bisschen wie aus einer anderen Zeit und wir stoppen kurz, um uns das Treiben
anzuschauen. Die Frauen bemerken uns und winken zu uns herüber. Und wir winken
zurück, wieder einmal verzaubert von der Freundlichkeit, die uns überall
entgegengebracht wird.
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| Diese 3 Mädels genießen die Aussicht |
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| Ruhestand gibt es hier nicht und so müssen auch die alten Damen noch das Holz schleppen |
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| Die Jugend entgeht der Hitze mit einem Bad im Fluss |
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| Die fantastischen Aussichten reißen nicht ab |
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| Feldarbeit aus einer für uns anderen Zeit |
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| Während der Mann das Feld pflügt, schneidet die bunt gekleidete Frau das Gras am Hang |
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