Visaverlängerung in Laos - Der ganz normale Wahnsinn


05.03.18

Ich muss mein Visum verlängern, ich bin ja schon fast vier Wochen hier in Laos und eine weitere Woche brauchen wir definitiv noch. Da man sein Visum tageweise verlängern kann, möchte ich das mit meinem Visum für +10 Tage tun. Nach Infoeinholung im Internet geht das in Vientianne oder in den Provinzhauptstädten. Thakhek ist eine dieser auserwählten Städte und ich freue mich, nicht nach Vientiane fahren zu müssen. Die Grenzbeamten sitzen im Fährhafen und ich mache mich morgens auf den Weg, da ich ahne, dass es dauern kann und evtl. etwas schwierig wird.

Wie schwierig es werden kann, merkt man, wenn man den Grenzbeamten gegenübertritt, keiner von ihnen Englisch spricht und sich auch offensichtlich nicht für das Problem zuständig fühlt und interessiert... Immerhin eine Zollbeamtin will mir helfen und holt eine männliche Stimme ans Telefon, die mir erklärt, ich müsse 16km in Richtung Norden fahren. Etwas perplex bedanke ich mich, lege auf und überlege, was ich mit dieser Information anfangen soll. Ich gehe zur einzigen Anlaufstelle, die ich noch kenne: Mad Monkey Motorbikes. Die Damen dort sind äußerst hilfsbereit und sagen mir dann, was der Mann am Telefon wahrscheinlich meinte, nämlich zum Grenzübergang an der Freundschaftsbrücke 16km nördlich zu fahren und dort mein Visum verlängern zu lassen. Da ich meinen Pass brauche, kann ich mir nirgends einen Roller ausleihen, um selbst hinzufahren. Also rufen mir die Damen auch noch ein Tuktuk, das mich hinfährt und dessen Fahrer auf mich wartet.

20 Minuten später stehe ich vor den Beamten des Grenzüberganges im Norden, erkläre mein Problem, bitte um die Visa-Verlängerung und schaue in genauso ratlose Gesichter wie in Thakhek. Nach langem hin und her schicken sie mich hinter alle Absperrungen und ein anderer Beamter versteht zwar mein Problem nicht, gibt mir aber ein komplett neues Visum.

Gut, 30€ weg, aber hey, immerhin darf ich jetzt bleiben... Nein.

Denn sie lassen mich nicht mehr hinein. Scheinbar geht das ja gar nicht, ohne Ausreisestempel, macht auch Sinn. Aber den können sie mir nicht einfach geben, ich muss dazu erst nach Thailand einreisen. Nach mittlerweile 1h am Grenzübergang sind wir an dem Punkt, an dem ich ein Visum habe, das sie aber nicht anerkennen, solange kein Stempel von Thailand in meinem Pass ist. Also fahre ich mit dem Bus schnell nach Thailand (nach einer halben Stunde warten), dort verstehen alle Englisch und alles kommt mir irgendwie rosiger vor. Einreise ist kein Problem, ich bekomme meinen Stempel und warte wieder eine Stunde auf meinen Bus nach Laos.
Als ich so dasitze und warte, kommt einer der Busfahrer vorbei und zeigt mir an, ich solle doch mal Ukulele spielen. Die habe ich dabei, da ich fast schon gedacht habe, dass das Prozedere länger dauert. Ich spiele, er studiert das Ganze und wir haben Spaß!
Der thailändische Grenzbeamte, der mich wieder ausstempelt, begrüßt mich mit "Guten Tag!", er hat deutsche Freunde und war 1992 in Amberg im Urlaub! Die Oberpfalz lässt grüßen!

Der Bus soll um 13:30 fahren, um ca. 14:00 fährt er vor. Dann wieder Einreise in Laos unter skeptischen Blicken auf das Visum. Scheinbar haben sie den Falang mit Hut schon wieder vergessen. Gut, ist ja auch schon 2h her.
Dann ein Stempel, durch die Kontrolle hindurch und in die Arme meines Tuktukfahrers. Zumindest würde ich ihn gerne in die Arme nehmen, so froh bin ich, ihn zu sehen. Holprige 16km zurück und erstmal bei Mad Monkey Danke sagen. Dann Essen und Kaffee!

Hier merkt man, wie toll Schengen eigentlich ist!

Zusammenfassung:

Dauer:
1h in Thathek, dann inkl. Hin- und Rückfahrt mit dem Tuktuk nochmals 3,5h.

Insgesamt: 4,5h (weniger als erwartet)

Kosten:
Bus Laos: 20000 Kip
Bus Thailand: 80 Baht = 20000 Kip
Visum: 300000 Kip
Tuktuk: 100000 Kip

Insgesamt: 440000 Kip = 44€ + unendlich Nerven!

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