Vientiane - Die Hauptstadt
25.02.18
Vientiane hat bei
so ziemlich allen Reisenden, die ich bisher getroffen habe, wenig Eindruck
hinterlassen und so sind die Erwartungen denn auch relativ gering und wir
planen nur einen vollen Tag für die laotische Hauptstadt ein.
Nach unserer
Ankunft stellen wir fest, dass es um Vientiane aber gar nicht so schlecht
bestellt ist wie erwartet. Wir schlendern ein bisschen die nähere Umgebung ab,
in den Nebenstraßen bietet sich ein sympathisches, lebendiges Bild mit vielen
Lokalen. Wir müssen etwas suchen, bis wir ein Restaurant finden, das uns
zusagt, aber das ist dann auch ziemlich lecker.
Am nächsten Morgen
stattet Lotti dem Friseur um die Ecke einen Besuch ab und lässt sich die Haare
zufälligerweise bei einem japanischen Gastfriseur schneiden, der hier ist, um
behinderten Kindern das Haare schneiden beizubringen. Nach eigener Aussage
"die geilste Erfahrung", die sie bisher hier hatte. Speziell nach der
Erfahrung in Nong Khaew, bei der die Haare mit einem glatten Strich
abgeschnitten wurden. Er hinterlässt ihr sogar eine Visitenkarte und nach
kurzer Recherche stellen wir fest, dass er ein recht renommierter Friseur in
Japan ist, der 2015 in Laos eine hair-style-show auf der Laos-Fashion-Week
gezeigt hat. Kein Wunder, dass Lotti auf Härchen-Wolke Nr. 7 schwebt.
Gott sei Dank kenne
ich diese Probleme nicht...
Danach starten wir
auf zwei, mit Muskelkraft getriebenen Rädern unsere Sightseeing-Tour durch
Vientiane.
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| Der Blick alleine sagt mehr als tausend Worte. Lotti beim Starfriseut |
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| Links im Bild die junge Jennifer Aniston, die ein Bild von sich in ferner Zukunft zeigt. |
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| Und dann ab aufs Radl! |
Wat Sisaket ist
unser erster Stop und wartet mit unzähligen kleinen, in Nischen
untergebrachten Buddhafiguren auf. Der Tempel wurde 2014-2017 mit
Unterstützung Deutschlands restauriert, was sich speziell in der großen Halle
zeigt, wo die Wandbilder aufwändig wiederhergestellt wurden. Mit unseren zwei
Geschossen suchen wir dann unseren weiteren Weg durch die extrem
fahrradunfreundliche Stadt zum Patuxay, dem Triumphbogen Vientianes, wo gerade
die Teilnehmerinnen des Ms. Vientiane-Wettbewerbs ihr Abschlussfotoshooting
haben, unter ihnen auch die frisch gekürzte Ms. Vientiane mit ihrem kleinen
Krönchen. Die allesamt einen Kopf kleiner als Lotti gebauten Mädels posieren
fröhlich auch für meine Kamera bevor wir wieder zurück radeln, eine Runde durch
die Innenstadt drehen und zum Cope-Visitor-Centre gelangen, ausgeschrieben "Cooperative
Orthotic & Prosthetic Enterprise". "To cope" bedeutet im
deutschen zudem soviel wie "aushalten" oder "zurecht
kommen", und so zeigt sich die Absicht des Unternehmens, nämlich durch
Prothesen den Menschen in Laos' Dörfern zu helfen, mit ihren durch Sprengsätze
erlittenen Verletzungen zurecht zu kommen. Durch die Rolle als
Versorgungsstrecke der Vietcong im Vietnamkrieg wurde Laos, obwohl nie
offiziell eine Kriegserklärung ausgegeben wurde, zu einem der am heftigsten
bombardierten Länder dieser Welt. Millionen von Streubomben wurden abgeworfen
und ca. 30% sind dabei nicht explodiert, was tickende Zeitbomben im Ackerland
und den Dörfern hinterlässt, die bei der Farmarbeit oder auch nur durch
Wärmeeinwirkung beim Kochen in der Nähe explodieren können. Diese sogenannten
"UXO"s (UneXploded Ordnances) sorgen regelmäßig für schlimme
Verletzungen wie den Verlust von Händen oder Füßen. Das COPE finanziert daher
mithilfe von Spenden moderne Prothesen, die unentgeltlich an die zumeist arme
Dorfbevölkerung gegeben werden. Ein mobiles Ärzteteam fährt dabei zu den
Dörfern, nimmt die Information der Patienten auf und passt die Prothesen diesen
an. Zudem beteiligt sich das COPE an Räumungsprogrammen, sodass die Farmer ohne
Gefahr ihre Felder bestellen können.
Die eindringlichen
Dokumentationen und Ausstellungsstücke im Cope-Visitor-Centre machen es zu
einem der eindringlichsten Erlebnisse in Laos. Und es zeigt uns beiden, wie
glücklich wir über unser Leben im Luxus Europas sein können. Denn viele
Menschen hier in Laos müssen auch weiterhin ohne Hilfe und Prothesen leben, die
Sprengkörper zerstören viele Leben und Familien...
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| Wat Sisaket bietet eine Vielzahl an Buddhafiguren |
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| Der Triumphbogen Vientianne's, das Patuxay |
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| Die Teilnehmerinnen des Ms. Vientianne-Wettbewerbs. Ms. Vientianne selbst wird rechts des Bildes hofiert, die Mädels posen aber gerne mit Lotti vor der Kamera, |
Am nächsten Tag
nehmen wir den VIP-Bus nach Thakhek, das wir laut Zeitplan nach ca. 5h
erreichen sollen. Die Beschreibung VIP-Bus ließ uns vermuten, wir finden uns in
einem kleinen Minivan mit begrenzter Personenanzahl, persönlicher Beinfreiheit
und generell etwas Luxus wieder. Als wir mit dem Songthaew nach 30min am
Busbahnhof ankommen, nehmen wir unseren Bus in Augenschein und stellen etwas
verwundert fest, dass der VIP-Bus aus einem Doppeldecker sehr alter Bauart
besteht, die Sitze durchgewetzt sind, der Kunststoff zersplittert und der
Geruch sehr ammoniaklastig ist. Nur ein bis zwei Local-buses waren bisher älter
und ausgedienter als unser Bus... Irgendwie macht das aber ja auch den
laotischen Charme aus. Man weiß nie so ganz, was man bekommt, wann der Bus denn
jetzt fährt und von wem man denn jetzt mit dem Ticketpreis über den Tisch
gezogen wurde.
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| Ein Gleitschirmflieger genießt wie wir den Sonnenuntergang |
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| Sonnenuntergang mit Blick auf Thailand |















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